Studiengänge und Ausbildungen rund um Logistik- und Industrieimmobilien

Sept. 06, 2023

Damit neue Logistik- und Industrieimmobilien entstehen können, braucht es viele Fachleute, die ein Bauprojekt in die Wege leiten, überwachen und ausführen. Danach muss die Immobilie verkauft, vermietet und verwaltet werden. Auch in diesem Prozess sind viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Berufen beteiligt. Die Ausbildungsmöglichkeiten in der Immobilienbranche sind vielfältig – ob durch ein Studium, eine klassische Ausbildung oder eine daran anschließende Weiterbildung.

Es gibt einige Studiengänge, die sich mit der Bauplanung, Vermarktung und der Verwaltung von Immobilien befassen – so zum Beispiel das Studium der Immobilienwirtschaft. Dieses verbindet die Inhalte der Betriebswirtschaftslehre mit branchenspezifischem Fachwissen. Die Themen Wirtschaft, Technik und Recht sind die Kernpunkte des Studiums. Im anschließenden Masterstudium können einzelne Bereich weiter vertieft werden. Absolventen können beruflich in der Entwicklung, Verwaltung oder Vermarktung von Wohn- und Industrieimmobilien einsteigen. 
Ganz ähnliche Inhalte bietet der Studiengang „Immobilienmanagement“. Auch hier richten sich die Lehrinhalte nach der Betriebswirtschaftslehre und den Bereichen Bautechnik und Baurecht. Im Vordergrund stehen dabei die Planung, Vermarktung, Organisation, Verwaltung sowie der An- und Verkauf von Grundstücken und Immobilien. Standort- und Objektanalyse gehören ebenso zu den Lehrinhalten wie Projektplanung und Bestandsmanagement. Im Masterstudium können dann die Bereiche Portfoliomanagement, Facility Management, Projektentwicklung, Real Estate Investments und Vertragsmanagement weiter vertieft werden.


Die Studiengänge „Real Estate“ und „Real Estate Management“ beschäftigen sich mit der Entwicklung des Immobilienmarktes und den Anforderungen von Städten und Regionen. Ein großer Teil des Studiums schließt auch Inhalte der Architektur ein, wodurch die Studierenden Grundwissen über Gebäudeaufbau und -statik erlangen. Das Studium bietet außerdem die Möglichkeit, seinen Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien zu legen. Im anschließenden Masterstudium lernen Studierende, Bauprojekte professionell zu leiten und zu koordinieren, was den Weg für eine Karriere als Projektleiter beim Bau neuer Immobilien eröffnet. Weitere Inhalte des Studiums beschäftigen sich mit den Finanzierungsmöglichkeiten von Immobilien und den juristischen Aspekten der Immobilienwirtschaft. Wer sich auf diese Gebiete spezialisiert, kann später zum Beispiel in einer Unternehmensberatung arbeiten.


Wenn es um das Entwerfen einer neuen Immobilie geht, sind Architekten gefragt. Den entsprechenden Studiengang gibt es mit unterschiedlichsten Schwerpunkten. Im Studium lernen angehende Architekten das Planen, Entwerfen und Gestalten von Bauwerken. Das können je nach Ausrichtung des Studiengangs einfache Wohnhäuser oder große Industriebauten sein – darunter auch Logistikimmobilien. Architektinnen und Architekten konzentrieren sich auf die technische, künstlerische, wirtschaftliche und ökologische Planung sowie Umsetzung von Neu- oder Umbauten. Sie sind verantwortlich dafür, dass die Immobilien den Anforderungen der künftigen Nutzung gerecht werden und alle rechtlichen Vorgaben erfüllen. 


Wer sich mit der Planung, Verwaltung und dem An- und Verkauf von Grundstücken und Immobilien für Industrie und Logistik beschäftigen möchte, muss nicht zwangsläufig studieren. Auch eine Ausbildung zum/r Immobilienkaufmann/ -frau kann zielführend sein. Immobilienkaufleute wirken bei der Planung und Organisation von Neubau- und Umbauprojekten mit, nehmen Schadensmeldungen von Mietern entgegen und veranlassen Instandsetzungsarbeiten – auch bei Industrie- und Logistikimmobilien. Das Organisieren des technischen Gebäudemanagements und Überwachen von Bau- und Betriebskostenabrechnungen gehört ebenso zu ihren Aufgaben wie die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit für die Immobilie an ihrem Standort. Ein weiterer Ausbildungsberuf, Immobilienassistent/-in, fungiert in Ergänzung dazu als Bindeglied zwischen Kauf- bzw. Mietobjekt und den Interessenten. Sie führen Besichtigungen durch, klären offene Fragen und unterstützen bei der Eintragung ins Grundbuchamt. Auch Instandsetzungsarbeiten und Renovierungsprojekte beauftragen und überwachen Immobilienassistenten. 


Nach Abschluss einer Ausbildung in einem der beiden Berufe ist es möglich, eine Weiterbildung zum/r Immobiliensachverständige/r zu absolvieren. Dabei liegt der Fokus auf der Beurteilung von Grundstücken als Bauland und der anschließenden Bewertung des wirtschaftlichen Werts. Auch das Begutachten von Wohn- und Gewerbeimmobilien zur Bestimmung des Verkaufs-, Versicherungs- und Mietwertes gehört zu den Aufgaben dieses Berufs. Dabei behalten Immobiliensachverständige auch immer den Mehrwert des Standorts und die Anbindung an die Infrastruktur bei der Beurteilung des Marktwerts im Blick. 
Eine andere Weiterbildung konzentriert sich eher auf den finanziellen Aspekt: Immobilienfachwirtinnen und -wirte kümmern sich um alle Formalitäten, die mit dem Kauf, Verkauf oder der Vermietung von Wohn- und Gewerbeimmobilien zusammenhängen. Auch die Standortanalyse für neue Bauprojekte, die Abwicklung der Finanzierung und die Abrechnung des Bauvorhabens gehören zum Berufsbild. Immobilienfachwirtinnen und –wirte arbeiten in der Regel in der Verwaltung, im Finanzbereich oder im Marketing von Immobilien.

Die Weiterbildung zum/r Fachmann/-frau für Gebäudewirtschaft deckt alle Teilbereiche des Facility-Managements ab. Dieses umfasst Leistungen rund um das Bewirtschaften und Betreiben von Gebäuden unter betriebswirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten. Fachleute für Gebäudewirtschaft behalten alle Betriebskosten und gelegentlich anfallende Kosten für Sanierungs- und Umbauarbeiten im Blick. Sie veranlassen nötige Reparaturen in Absprache mit den Gebäudenutzern oder -besitzern und kümmern sich um Reinigungspläne und Wartungspläne für die Strom- und Wasserversorgung von Gebäuden.


Es gibt also viele Wege, die zu einem Beruf in der Logistik- und Industrieimmobilienbranche führen. Wer gerne bei Bauprojekten involviert sein möchte, gerne mit Zahlen arbeitet oder lieber die Verwaltung und Vermarktung einer Immobilie übernimmt, findet in diesem Bereich die passende Tätigkeit. Die Vielfältigkeit der Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten deckt eine breite Palette an beruflichen Interessen ab.




Verfasserin: Verena Zieringer

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In der Welt von Industrie- und Logistikimmobilien hat sich ein bemerkenswerter Trend abgezeichnet: Der Leerstand erreichte ein historisches Tief, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Dieser Trend geht mit Veränderungen bei den Mietpreisen und im Neubausektor einher. Historisch niedriger Leerstand bei Logistikimmobilien Laut Untersuchungen von Garbe Research hat der Logistikflächenumsatz in der ersten Jahreshälfte 2023 deutlich nachgelassen. Dies lässt sich zum einen mit der konjunkturellen Lage erklären, liegt hauptsächlich jedoch daran, dass kaum vermarktbare Flächen zur Verfügung stehen – Logistikimmobilien weisen aktuell eine historisch niedrige Leerstandsquote auf. Der Logistikimmobilienmarkt sei aktuell nahezu vollvermietet, so Expert:innen. Weniger Neubauten durch hohen Zinssatz Ein Grund für die ungewöhnlich hohe Vermietungsquote liegt im geringen Neubauvolumen. Bauen ist deutlich teurer geworden – das zeigen eindrucksvoll die gestiegenen Baupreise und Zinssätze. Davon beeinflusst ist die Neubaudynamik aktuell rückläufig. Im ersten Halbjahr 2023 wurden rund 1,6 Millionen Quadratmeter neue Logistikflächen gebaut; zirka 900.000 Quadratmeter davon entfallen auf das zweite Quartal. Obwohl die Bautätigkeit im Verlauf des Jahres wieder zugenommen hat, wird vorausgesagt, dass sie im Vergleich zu den Vorjahren voraussichtlich erheblich geringer ausfallen wird. Deutlich gestiegene Spitzenmieten Und so kommt das bekannte Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage zum Tragen: Sind weniger Immobilien vorhanden, während die Nachfrage ungebrochen hoch ist, dann verteuert das dementsprechend die angebotenen Flächen. Im ersten Quartal 2023 sind daher laut Garbe Research die Spitzenmieten bei Logistikimmobilien nochmal deutlich gestiegen, wohingegen die Wachstumsdynamik sich im zweiten Quartal schon wieder abgeschwächt hat. In Deutschland sind die stärksten Mietpreisanstiege in Teilmärkten im Westen zu verzeichnen: So stiegen die Quadratmeterpreise in Köln um 1,10 Euro, in Dortmund um einen Euro und in Düsseldorf um 0,80 Euro, ebenso wie in München. Laut der Garbe Research Pyramid-Map lag das Mittel der Mietpreissteigerungen in Europa bei 0,44 Euro pro Quadratmeter – die soeben genannten Teilmärkte liegen also deutlich darüber. Die höchsten Spitzenmieten in Deutschland sind in den Top 7-Städten zu verzeichnen (dazu zählen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart), wobei die Mieten zwischen acht Euro pro Quadratmeter (Düsseldorf) und 9,80 Euro (München) variieren. Prognostizierter Nachfrageüberhang bis Jahr 2024 – Kooperationen sind gefragt Der Mangel an verfügbaren Flächen sorgt in Kombination mit der enormen Bau- und Zinspreissteigerung dafür, dass weniger gebaut wird und die verfügbaren Gebäude so stark ausgelastet sind wie selten zuvor. Dadurch bedingt ergibt sich ebenso ein Mietwachstum in den Regionen, die nicht zu den Top 7 zählen, die aber noch über Flächenpotenziale verfügen – so beispielsweise im Ruhrgebiet, in der Region Ostfalen-Lippe/Osnabrück oder in Kassel. So nimmt die Akzeptanz von Lagen außerhalb der Ballungsräume unter den Investoren immer weiter zu. Laut Voraussage der Expert:innen wird sich der Nachfrageüberhang bis in das Jahr 2024 ziehen, da aktuell trotz der geringen Leerstände nicht genug gebaut wird. Zu erwarten ist demnach auch, dass der Anstieg der Spitzenmieten weiter anhalten wird – auch wenn er im kommenden Jahr moderater ausfallen dürfte. Umso wichtiger ist es, Partnerschaften und Kollaborationen im Bereich Finanzen und Investment neu zu denken. Schließlich können sich im Dialog zwischen Investoren, Entwicklern und Logistikunternehmen neue Wege für Bauvorhaben und die Nutzung vorhandener Flächen eröffnen. Die BUILDINX hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Plattform für sämtliche Themen im Bereich der Logistik- und Industrieimmobilien zu schaffen und alle beteiligten Akteure zusammenzubringen. Autorin: Franziska Steffes
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Industrie- und Lagerfläche wird in Deutschland immer knapper. Insbesondere in Innenstädten und Ballungsgebieten ist kaum mehr freie Gewerbefläche vorhanden. Dies hat den Effekt, dass die Preise steigen und gerade kleinere Unternehmen sich einen urbanen Standort nicht mehr leisten können. Um dem entgegenzuwirken, braucht es mehr Nutzfläche – doch wo nimmt man diese her? Wenn in der Breite kaum Fläche zu Verfügung steht, bleibt noch das Bauen in die Höhe. Andere Länder wie Frankreich und die Niederlande setzen bereits vermehrt auf mehrstöckige Logistikgebäude. Auch im asiatischen Raum sind vertikale Logistikanlagen bereits zum Standard geworden. Dieser Trend könnte auch in Deutschland ein lohnendes Konzept für die Zukunft sein.
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Der Onlinehandel boomt seit der Coronapandemie wie nie zuvor. Umso wichtiger sind Last-Mile-Lösungen, um Transportwege und Zustellprozesse zu optimieren. Eine Möglichkeit dazu bietet Lagerfläche im urbanen Raum. So kann die letzte Meile der Supply-Chain erheblich verkürzt und Kosten gespart werden. Da Lagerhallen und Logistikimmobilien in Städten aber nur begrenzt verfügbar sind, müssen andere Lösungen her. Dark Stores und aufgegebene Warenhäuser können hier Abhilfe schaffen.
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